GESUNDHEITSTIPP JÄNNER: “ DER LEIN, EINE ALTE KULTURPFLANZE“, VON MAG. PHARM. HELENE AICHINGER

Der Flachs bzw. Lein ist eine alte Kultur- und Heilpflanze und wurde schon immer zur Öl- und Fasergewinnung verwendet. Die Samen wurden zu Heilzwecken eingesetzt.

Geschichte: Wie Funde belegen, wurde Lein als Ausgangsmaterial für Stoffe und Gewänder bereits in der jüngeren Steinzeit angebaut. Vermutlich entstanden daraus die ersten Gewebe der Menschheit. Das Leinen wurde von der ganzen antiken Welt verwendet. Krieger flochten sich Panzer und Menschen kleideten sich darin. Auch im religiösen Leben spielte er eine große Rolle. Im alten Ägypten galt die Leinblüte als Symbol göttlicher Reinheit und des Lichts.☀️ Die Verwendung als Heilmittel reicht auch bis in die Antike zurück. Später lobte Pfarrer Kneipp die gute Wirkung von Leinsamen bei Schmerzen und Entzündungen des Magen- Darm-Trakts, also Indikationen, die auch noch heute relevant sind.

Inhaltsstoffe: 30-40 Prozent fette Öle, 25 Prozent Proteine, Sterole,..Die wichtigsten Komponenten sind die unverdaulichen Ballaststoffe und die in den Samenschalen vorkommenden Schleimstoffe. Beide regen durch ihr Quellvermögen die Darmperistaltik an.

Wirkung: Schleimhautschützend, leicht abführend. Der Schleim vergrößert die Stuhlmasse. Durch das fette Öl wird die Gleitfähigkeit noch verbessert. Einsatzgebiete: Chronische Gastritis, Darmentzündungen, Verstopfung, Reizmagen, nervöser Magen. Tipp1: Verdauung 👍Einnahme: Morgens und abends 1 Esslöffel ein wenig angestoßen Leinsamens in Apfelmus, Kompott, Topfen, Wasser 💧 oder anderem rühren, zusätzlich mindestens 1 Teelöffel Honig ergänzen. Die Wirkung tritt oft nach 3 Tagen ein.Oder

Tipp2: Verdauung 👍Leinsamenschleim: 1-2 Esslöffel geschrotete Leinsamen in 1/4-1/2 Liter Wasser einweichen und über Nacht mazerieren lassen. Am Morgen kurz aufkochen und durch Mulltuch abseihen – mehrmals täglich eine Tasse trinken. Viel dazu trinken!!!Bei drohendem Darmverschluss nicht einnehmen!

Tipp3: Als Brei (s. Oben) äußerliche Anwendung bei Abszessen und Furunkeln.